22/01/2018

Rückblick auf die F&E Konferenz Industrie 2025 vom 15.1.2018 in Brugg Windisch



Über 200 Teilnehmer lauschten an der F&E Konferenz 2018 der Industrie 2025 und SwissMem den diesjährigen Forschungs- und Entwicklungsvorhaben, mehrheitlich vorgetragen durch die Schweizer Hochschulen. Doch hinter vielen dieser Projekte stehen tatsächlich industrielle Firmen wie z.B. Geberit, Elpro, Agathon und Dividella.

Besonders spannend war für uns natürlich alles rund um die Themen AI, Machine Learning und Predictive Analytics. Und da gab es Einiges mehr als noch vor einem Jahr. CSEM stellte ihren Deep Learning Algorithmus vor (siehe Eingangsbild), die HSR mit Prof. Christian Bermes unser leanpredict, ein CTI Gemeinschaftsprojekt zusammen mit dem Anwendungspartner Post Schweiz AG.



Prof. Klaus Frick von der NTB zeigte, wie die Qualität der Verklebung bei Fleischverpackungen mit Machine Learning sichergestellt werden kann. Dabei wird über das Drehmoment von Servomotoren auf die Klebequalität geschlossen. Ein schönes Beispiel eines virtuellen Sensors.

Markus Meier von Inspire demonstrierte anhand von Schleifmaschinen eine Vorgehensweise, um Maschinen mit einer erhöhten Autonomie ausrüsten zu können.



Es gibt dabei eine Vielzahl möglicher Ansätze, um Schleifmaschinen auf einer höheren Ebene zu automatisieren (Das Bild zeigt die Vielzahl von Sensoren, die grundsätzlich einsetzbar sind). Doch wo und wie soll man beginnen? Um diese Frage beantworten zu können, werden mit Hilfe eines Expertentools zunächst die richtigen Modelle und Verfahren eruiert. So nimmt man die Erfahrungen der Maschinenführer strukturiert auf.

Besonders spannend fanden wir auch den Einsatz eines Ultraschall-Messgerätes in der Schokoladenindustrie (Vortrag von Josquin Rosset von der ZHAW) sowie den Vortrag zur Iot Lowest Cost Communication mit Licht (Prof Laszlo Arato von der NTB).



Die Low Cost Communication war eine Bedingung für das LIBERO ITS der Elpro, mit dem mittels eines sehr preiswerten Miniatursensors eine Temperatur- und Stabilitätsüberwachung ausgeführt wird. Über die Sensor-Schnittstelle werden die Daten auf eine mobile App übertragen, so dass von dort aus Stabilitätsberichte erstellt und verteilt werden können. Eine tolle Sache. Anwendung findet dieses innovative Produkt besonders in der Lieferkette von pharmazeutischen Produkten.

In der Schokoladenindustrie hilft eine Messung bei der Erstarrung von Schokoladentafeln, um die Produktions-Durchsätze zu erhöhen. Dies geschieht mit Hilfe miniaturisierter Ultraschall Sensorik (der Vortrag war leider noch nicht verfügbar).

Ein omnipräsentes Thema war auch der Digitale Schatten, im englischen Digital Twin genannt. Natürlich besteht auf diesem Gebiet noch viel Entwicklungspotential. Aber einige Firmen setzen hier bereits Projekte in Richtung Asset Management um. , wie z.B. die Geberit im gemeinsamen Projekt mit der ETHZ (Philip Roh).

Und guter Letzt noch eine Entwicklung aus der Welsch-Schweiz (Vortrag von Prof Georg Wälder der hepia): Ein intelligenter Schraubenzieher ist mit einer Miniatur- Kamera ausgestattet und ermittelt so die Schraubengeometrie, um daraus die optimale Geschwindigkeit und das Drehmoment beim Anziehen der Schraube vorzugeben.

Gesamthaft war sehr Vieles deutlich praxisnäher als noch vor einem Jahr. Und wir freuen uns schon auf die nächste F&E Konferenz in einem Jahr.