IoT-Business-Speed-Dating
Die Themen IoT und Industrie 4.0 sind auch in Schweiz in aller Munde. Doch so richtige konkrete Anwendungsfälle muss man eher mit der Lupe suchen. Eine Konferenz bringt dabei durchaus Licht ins Dunkel.
Das war richtiges „Business-Speed-Dating“: Einzelgespräche von jeweils genau 15 Minuten Dauer, teilweise in ununterbrochener Reihenfolge und über bis zu 2.5 Stunden hinweg.
Am 19. Mai 2016 war LeanBI mit drei Mitarbeitern einer der fünf Lösungsanbieter auf der „IoT-Konferenz“ im Marriott-Hotel in Zürich – von Management Events übrigens ganz vorzüglich organisiert.
Diesen fünf Anbietern standen mehr als 80 Gäste gegenüber, die mit den unterschiedlichsten Fragen und Anliegen zum Thema IoT kamen.
Das Prozedere:
Im Vorfeld der 1-tägigen Veranstaltung waren die maximal 3 x 10 Wunsch-Gesprächspartner von LeanBI nach Recherchen jeweils zur Person und zum Unternehmen aus der Gesamtliste der Teilnehmer ausgewählt und mit einem personifizierten Anschreiben zu den 15-minütigen 1-zu-1-Gesprächen eingeladen worden. Sechs Keynote-Vorträge und vier Gruppendiskussionen ergänzten diese Gespräche.
Diese waren der Kern des Programms und hatten vorrangig das Ziel, das IoT-Anliegen des jeweiligen Gegenübers zu verstehen. Die Gespräche wurden stets mit einer kurzen Vorstellung der eigenen Person und des Angebotsspektrums von LeanBI eingeleitet, dann aber war vor allem für LeanBI Eines angesagt, nämlich Zuhören! Und dies mit den drei Leitfragen:
- Wo sehen Sie das grösste Potential von IoT in Ihrer Firma?
- In welchem Status befinden Sie sich bzgl. dieses Themas?
- Und in welchem Bereich könnten wir Sie bei diesem Vorhaben evtl. unterstützen?
Obwohl die Situationen im jeweiligen Unternehmen und die Anliegen der Gesprächspartner im Einzelnen recht unterschiedlich waren, kristallisierte sich doch bald ein klares Gesamtbild heraus:
fast alle Unternehmen stehen bzgl. IoT noch sehr am Anfang.
Und es ist durchaus nicht nur die meist fehlende Antwort auf die wichtige Frage, welches die vielbeschworenen neuen (individuellen) Business-Modelle sein könnten, welche die Firmen unruhig macht.
In mindestens der Hälfte der Gespräche wurde auch deutlich, dass im Rahmen der zunehmenden Digitalisierung insbesondere die betreffende Unternehmenskultur ein zentrales und absolut erfolgsentscheidendes Betrachtungselement sein würde:
Als Haupthindernisse wurden dabei „weiche“ Faktoren wie u.a. Frontenbildung zwischen langgedienten und neuen Mitarbeitern, Silodenken der involvierten Bereiche und lauwarmes (bis gar kein) Interesse der Unternehmensleitung genannt.
Ein ganz ähnliches Bild zeigte sich auch während eines Round-Table zu Beginn der Veranstaltung und zumindest in der Gruppendiskussion, die von LeanBI moderiert wurde: kaum ein Unternehmen kann derzeit auf tatsächlich realisierte IoT-Projekte verweisen.
In einigen Firmen werden zwar schon fleissig Daten gesammelt und angehäuft, aber man weiss nicht so recht, was damit anzufangen ist. Auch existieren teilweise bereits Ideen zu neuen Businessmodellen wie z.B. im Bereich Gastronomie („wie kann das Angebot besser an die Kundenströme angepasst werden?“) oder bei Maschinen- und Apparatebauern („lässt sich mit „Product-as-a-Service“ zukünftig Umsatz generieren?“). Doch wirklich konkret ist bislang nur Weniges.
Anders gesagt: Die Datengrundlage ist oft schon da, aber die use cases fehlen.
Ein weiteres und deutliches zentrales Firmenanliegen ist die Analyse der vorhandenen Daten: diese Expertise fehlt ganz offensichtlich in vielen Firmen, d.h. dies ist ein Bereich, in welchem LeanBI bei Bedarf gute Unterstützung bieten kann.
Darüber hinaus regen Teilnehmer auch die vermehrte Zusammenarbeit zwischen Firmen an, und zwar nach dem Motto „can we beat Google?“. Damit ist die Nutzung bereits vorhandener Kenntnisse in der Datensammlung und -Auswertung unabhängig von den „Grossen“ gemeint.
Übrigens:
Management Events als Organisator der Veranstaltung plant, die beiden IoT-Konferenzen in 2017 an einem deutschen Standort zusammenzulegen. Der Grund dafür ist eine allgemein deutlich grössere Akzeptanz des Themas in Deutschland, so dass man sich von einem dortigen Austragungsort eine spürbare Belebung der schweizerischen IoT-Aktivitäten erhofft.
Fazit:
Eine sowohl für die Gäste als auch für LeanBI sehr lohnende Veranstaltung mit einer ausgesprochen freundlichen Atmosphäre und einer sehr offenen Gesprächskultur, zudem hervorragend organisiert. Die Teilnahme von LeanBI war in jeder Hinsicht sinnvoll.
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