29/03/2016

Zwei Schwerpunkte an der Industrie 2025 Jahrestagung

Am 23. März 2016 war LeanBI einer der ca. 30 Aussteller der 3. Jahrestagung der „Industrie 2025“ in der FHNW in Windisch.

Das zentrale Thema „Industrie 4.0“ wurde während der Veranstaltung von den verschiedensten Seiten beleuchtet, wobei sich zumindest zwei Schwerpunkte abzeichneten:

  • Welche Relevanz hat das Thema insbesondere für Schweizer Unternehmen?
  • Wie könnten die vielzitierten neuen Business-Modelle aussehen?

Industrie 2025 Initiative

Hinsichtlich des erstes Themas ist auch die Schweiz vor dem Hintergrund zunehmend volatiler Märkte, verstärkt individueller Kundenanforderungen und verkürzter Produktlebenszyklen sicherlich keine „Insel der Seeligen“ mehr. Zwar wurden mehrfach die Ausstattung des Schweizer Arbeitsmarktes mit überdurchschnittlich hoch qualifizierten Arbeitskräften sowie die hohe inländische Innovationsquote als Vorteile angeführt, aber eine gewisse Verunsicherung bzgl. des zukünftigen Erfolgs von Schweizer Unternehmen – und zwar weltweit – war deutlich herauszuhören: „Wird die Schweiz irgendwann einmal nur noch Käse und Sackmesser produzieren?“.
Man schien sich einig darin, dass die hiesige Industrie das Thema „Industrie 4.0“ sehr wichtig nehmen müsse, um den Anschluss an verbesserte Prozesse und neue Businessmodelle keinesfalls zu verpassen.

Diese neuen Business-Modelle sind dabei völlig unterschiedlich und sehr firmenspezifisch. Daher kann es in diesem Bereich keine einfache oder universelle Antwort geben.
Immerhin zeichnen sich deutlich Trends in Richtung dynamischer Wartung (z.B. Rhätische Bahn AG), Product-as-a-Service (PaaS) und individualisierter Produkte (z.B. KWC) ab.
In jedem Fall aber – auch da war man sich weitgehend einig – ist notwendige Voraussetzung für die Schaffung neuer Formen von Business, dass man das eigene Geschäft und dessen Umfeld sehr genau kennt und dort „seine Hausaufgaben gemacht hat“, d.h. z.B. die Prozesse bereits weitestgehend optimiert hat.

Das Vortragsangebot reichte von der methodischen Vorgehensweise (Accenture) über Integration von Systemen (Chocolat-Frey), integrierter Assembly (Bosch-Rexroth und Phoenix Contact), individualisierter Produktion (FH Nordwestschweiz) und Security-Aspekten (Ergon) bis hin zu grundsätzlichen Betrachtungen zum Thema „Service-oder-Kauf?“ (Berner FH).
Auffällig war jedoch, dass naheliegende Anwendungen von IoT und Industrie 4.0 wie vorausschauende Wartung und Optimierung von bestehenden Prozessen durch Datenanalyse nicht zur Sprache kamen. Offensichtlich ist dieses Feld noch weitgehend unbestellt und ermöglicht für LeanBI AG ein grosses Geschäftspotential.

Fazit: Es bleiben spürbare Unsicherheiten, wo und wie die Möglichkeiten der Digitalisierung angewendet werden können. Aber ganz offensichtlich ist die Schweiz gut beraten, das Thema ideenreich und aktiv mitzugestalten, anstatt ihm nur zu folgen.